
Ein Weg von ca. 1/2 Stunde mit Vogelgezwitscher führt vom Parkplatz durch Gräser und Zwergkiefern zu einem ersten Stopp in der Moorlandschaft von Laheema, wie sie typisch für Estland ist. Immerhin 1/5 der Fläche des Landes sind Moore oder moorähnliche Natur

Von dem Aussichtsturm, vollständig aus Holz gebaut und Brutstätte für Schwalben, aus hat man einen fantastischen Rundumblick über eine Moorlandschaft, die in diesem regenreichen Sommer besonders gut zur Geltung kommt

Gräser, Flechten, Zwergkiefern, Moosbeeren usw. wechseln sich rund um Hunderte von z.T. tiefblauen Wasserflächen aller Form und Größe ab und bieten zahlreichen Amphibien- und Vogelarten Unterschlupf vor hier lebenden Luchsen, Bären, Wölfen oder Elchen, die wir allerdings nicht sahen

Künstlich angelegt und regelmäßig gepflegt, sind Gärten und Teiche, die zu den vielen Herrenhäusern und Landsitzen Estlands gehören, wie hier im Laheema-Gebiet. Bei Windstille spiegelt sich die Landschaft nahezu perfekt im ruhigen, klaren Wasser

Die Herrenhäuser hatten früher diverse Wirtschaftsgebäude, wie hier aufwändig renovierte eine Brauerei und Brennerei …

… in denen z.T. Museen untergebracht sind, die dem Gast die traditionelle Arbeitsweise, Gerätschaften und Materialien der Menschen vor über hundert Jahren nahebringen

Gut erhalten dank umfangreicher Sanierungs- und Unterhaltungsarbeiten – zu großen Teilen aus EU-Mitteln bereitgestellt – nach der Unabhängigkeit sind viele historische Gebäude, z.B. Kirchen wie hier in Tartu, der Stadt der Intellektuellen mit der größten Universität des Lands.es

Eine Skulptur würdigt zwei Philosophen bzw. Dichter mit Namen Wilde, einer davon der bekannte Oscar Wilde, der andere der in Tartu lebende Dichter Eduard Vilde (im Original so geschrieben)

Eines der bekanntesten Motive in Tartu ist das schiefe Haus am unteren Ende der zentralen Fußgängerzone, in der sich zig Restaurants aneinander reihen. Die Ursache für die mittlerweile stabilisierte Schieflage des Gebäudes ist der morastige Untergrund, in den die Pfähle, auf denen ein Teil des Hauses steht, eingesunken sind. Der andere Teil des Hauses soll auf Felsen bzw. Steinen der (ehemaligen?) Stadtmauer stehen

Am oberen Ende des zentralen Marktplatzes thront das sanierte Rathaus aus dem Jahr 1789, ein farbenprächtiger Bau der u.a. als Gericht dient und seit über 100 Jahren auch eine Apotheke beherbergt. Bei 100.000 Einwohnern kann man das sicher von einer schlanken Verwaltung sprechen, auch ein Beleg für den hohen Grad an Digitalisierung im Land
Das Rathaus ist bereits das dritte Rathaus an gleichen Stelle, nachdem seine z.T. aus Holz gebauten Vorgänger Krieg bzw. Feuer in der 800 Jahre alten Stadt zum Opfer fielen